Mit dem Einsatzstichwort „Brand mittel, Person in Gefahr“ wurden die Angehörigen der Feuerwehr Horstmar am vergangenen Samstagnachmittag gegen 15.15 Uhr alarmiert. In der ehemaligen Gaststätte „Tante Toni“ sei ein Brand ausgebrochen, insgesamt fünf Personen wurden noch im Gebäude vermisst. Zwei von ihnen hatten sich rechtzeitig auf einem Balkon in Sicherheit bringen können.
Glücklicherweise handelte es sich bei diesem Szenario, das Stadtbrandinspektor Tobias Berkenharn und Brandinspektor Tobias Laurenz in den vorangegangenen Wochen sorgfältig geplant hatten, nicht um einen echten Einsatz, sondern um die jährlich stattfindende Abschlussübung der Feuerwehr Horstmar.
Dabei mussten die Mitglieder der Löschzüge Leer und Horstmar in diesem Jahr erneut unter Beweis stellen, was sie in den vorangegangenen Monaten bei Übungs- und Ausbildungsabenden gelernt haben. Einsatzleiter und Stadtbrandinspektor Frank Burrichter ließ dazu die Wasserversorgung über nahegelegene Hydranten sicherstellen und teilte das brennende Gebäude in zwei Abschnitte ein, in denen parallel die Menschenrettung eingeleitet wurde. Die unter Atemschutz vorgehenden Trupps stießen dabei schnell auf eine verriegelte Tür, die in kürzester Zeit mit Spezialwerkzeug geöffnet werden musste. Während die Kräfte im Innern des verrauchten Gebäudes mit Hilfe einer Wärmebildkamera vorgingen, rettete die Besatzung der inzwischen eingetroffenen Drehleiter aus Burgsteinfurt die beiden auf den Balkon geflüchteten Personen.
Nachdem alle Vermissten binnen weniger Minuten ins Freie gebracht werden konnten, wurde mit der Brandbekämpfung von innen und außen begonnen. Hierbei konnten die Nachwuchsbrandschützer der Jugendfeuerwehr ihr Können unter Beweis stellen. Die Mitglieder der Ehrenabteilung beider Löschzüge hatten während der gesamten Dauer ein wachsames Auge auf ihre Kameradinnen und Kameraden.
Insgesamt nahmen 65 Mitglieder an der Übung teil. Auch Ludger Hummert als Stellvertreter des Bürgermeisters und Georg Becks als Leiter des Ordnungsamts überzeugten sich von der Leistungsfähigkeit der Feuerwehr. Die Übung verlief zur vollen Zufriedenheit aller Beteiligter.
Text: Bienbeck
Fotos: Wallkötter