Seit vielen Jahren schon verbindet den Löschzug Leer (Feuerwehr Horstmar) und den 4. Zug Borghorst (Feuerwehr Steinfurt) eine enge Freundschaft. Dies merkt man bei gegenseitigen Besuchen, aber auch im Ernstfall, wenn die Löschzüge sich bei Einsätzen gegenseitig Unterstützung leisten. Damit die Feuerwehrleute bei solchen Einsätzen möglichst Hand in Hand zusammenarbeiten können, üben die Ehrenamtlichen aus Leer und Borghorst schon seit vielen Jahren regelmäßig zusammen.
Am vergangenen Freitag fand die diesjährige Übung im Ortsteil Leer statt: Gegen 18:35 Uhr rückten die Kräfte aus Borghorst und aus Leer zeitgleich in Richtung der Bauerschaft Alst aus. Dort sollte ein Brand in einem Stall des Hofes Lenfers-Weil ausgebrochen sein, mehrere Personen wurden in dem brennenden Gebäude vermisst.

 
Genau wie im Ernstfall, wurden die Leer'schen Feuerwehrleute auch bei dieser Übung von ihren Horstmarer Kameraden unterstützt, die mit einem Einsatzleitwagen an der Übung teilnahmen und den Einsatzleiter bei seinen Aufgaben unterstützten. Nachwuchsfeuerwehrleute der Jugendfeuerwehr mimten vermisste und verletzte Personen und ließen sich von ihren erwachsenen Kameraden retten.
Vor Ort bestätigte sich die Lage, die im Vorfeld von Tobias Laurenz und Reiner May sorgfältig vorbereitet worden war: Ein großer Kuhstall brannte im Dachbereich nahe des Giebels, insgesamt wurden sieben vermisste Personen in dem weitläufigen Gebäude vermutet. Die Mannschaft des ersteintreffenden Löschgruppenfahrzeug leitete daher umgehend die Menschenrettung ein und übernahm die Erstversorgung der Geretteten. Als erster Einheitsführer vor Ort erkundete Henning May währenddessen fortlaufend die Lage und gab seiner Mannschaft weitere Anweisungen. Der erst kürzlich zum Leiter der Feuerwehr ernannte Stadtbrandinspektor Tobias Berkenharn übernahm die Einsatzleitung. Auch sein Stellvertreter Hendrik Wüller überzeugte sich von der guten Zusammenarbeit seiner Kameraden aus Leer und dem 4. Zug aus Borghorst, der in der Zwischenzeit eingetroffen war.
   
Mehr als 20 Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner aus dem Nachbarort unterstützten die Rettungs- und Löscharbeiten mit mehreren Löschfahrzeugen sowie einer Drehleiter mit Korb. Insbesondere sorgten sie für eine stabile Wasserversorgung der Einsatzstelle, die sich trotz dreier nahegelegener Hydranten zunächst als schwierig erwies, und bekämpften den Dachstuhlbrand mit Hilfe der Drehleiter.

Schon nach kürzester Zeit waren alle Personen aus dem Gebäude ins Freie gebracht, erstversorgt und dem Rettungsdienst übergeben worden, sodass die Brandbekämpfung auch im hinteren Bereich des Stalls durchgeführt werden konnte. Dazu wurden mehrere hundert Meter Schlauchleitung über die gesamte Hofstelle verlegt. Dank der Unterstützung zweier Kameraden des Löschzugs Horstmar, die der Drohnengruppe angehören, konnte der Einsatzleiter jederzeit aus der Luft den Überblick behalten.
   
Auch Landwirt Gerrit Lenfers, seine Frau und seine Tochter überzeugten sich von der Leistungsfähigkeit der beiden Ehrenamtlichen und bedankten sich für ihre Arbeit. Zum gemütlichen Abschluss der Übung mit allen Beteiligten am Feuerwehrgerätehaus Leer steuerte die Familie Getränke bei, für die sich die Feuerwehrleute mit einem dreifach kräftigen "Gut Schlauch!" bedankten.
Text + Fotos: Bienbeck
Im Notfall
✆ 112

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vor 5 Tagen, 21 Std., 43 Min.

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